Wunderschöner törn mit zwischenfällen
Der Empfang am Stützpunkt in der Marina Mandalina in Sibenik war sehr gut, die Leute allesamt freundlich und bemüht, aber bis zur Übergabe des Schiffes (Elan Impression 40) mussten wir trotzdem bis 16:15 Uhr warten ... angesichts der Festlandhitze kann man sich zum Glück in zwei Lokalen im Schatten die Zeit vertreiben.
Die "Silente" wurde sauber übergeben und auch mit Bettzeug, Hand- und Badetüchern wurde nicht gespart - wir haben einen Gutteil des Angebotes wieder retourniert. Abgesehen vom (gut gemeinten) Überangebot mangelt es der Impression im Vergleich zu anderen Schiffen durchaus an Stauraum. Dafür transportiert das Schiff aber wiederum ca. 500 + 200 l Wasser in zwei umschaltbaren Tanks.
Während unserer zweiwöchigen Reise traten folgende Probleme auf:
1.) Am ersten Tag nach dem Auslaufen streikte der "Up"-Button an der Ankerwinch. Der per WhatsApp angeschriebene Marinero Luka meinte, wir sollten den Anker per Hand bergen und zum Stützpunkt zurückkommen. Per Hand war uns keine Option, so haben wir den Button ausgebaut, die Kontakte kurzgeschlossen, und haben in der Folge in der Marina einen nagelneuen eingebaut bekommen.
2.) Irgendwann verschwand der Brausekopf am Heck des Schiffes in dessen Inneren, weil die Halteschale der Brause an Ihrem Ende ausgebrochen war (schon bei Schiffsübergabe). Wir angelten den Brausekopf mit etwas Geduld und Installationsdraht aus seinem Versteck und reparierten mit der Kappe eines Wasser-Plutzers und etwas Gewebeband die ausgebrochene Halteschale - das hat bis zum Ende des Törns wunderbar gehalten ... und wird wohl auch noch länger seinen Dienst tun ;-)
3.) Einige Tage später streikte auch der 'Down'-Button der Ankerwinch abends in der Bucht von Vinisce beim Setzen des Anker unter stärkerem, böigem Wind (der Anker hatte am grasigen Grund dummerweise auch noch keinen Halt, und so wurden wir entlang der Felsenküste abgetrieben ...). Die Winch war nur durch die Hauptsicherung im Inneren des Schiffes zu stoppen, dann haben wir auch diesen Button ausgebaut und den Anker in Folge durch Schließen der Drähte ausgebracht. Luka kam nach Info-WhatsApp am nächsten Tag zu uns auf's Schiff und montierte auch einen neuen 'Down"-Button.
4.) Das Bimini verlor irgendwann unterwegs die Mutter eines seiner Bolzen und so rutschte der Träger aus seiner Verankerung. Zum Glück fanden wir den Bolzen, konnten das Gestänge wieder zusammensetzen und den Bolzen mit einem Stück Draht aus der eigenen Werkzeugkiste sichern.
5.) Auch die Halterung der Abdeckung der Badeleiter am Spiegel des Schiffes war nicht ausreichend fest, und so klappte der Deckel gelegentlich beim Hochziehen des Spiegels oder auch erst unterwegs herunter ... typischerweise auf Zehen, die sich gerade dort befanden. Nach einigen "beschlagenen" Zehen gewöhnten wir uns an, die Abdeckung routinemäßig mit einem eigenen Bändsel zu sichern.
Während Newbies mit diesen Pannen vielleicht schon genervt gewesen wären haben uns jedoch nicht aus der Ruhe bringen lassen: nach jahrzehntelangem Segeln ist man schon einiges an Zwischenfällen gewöhnt. "Einem Inschinör ist nichts zu schwör", wie der Volksmund sagt, und so haben die technischen Herausforderungen gut bewältigt.
Insgesamt ist daher der technische Zustand des Schiffes trotz guter Ausstattung verbesserbar, im Gegensatz dazu das Service des Vercharterers und vor allem die Freundlichkeit von Luka besonders hervorzuheben. Das war unser zweites Schiff bei dem Vercharterer und ich würde wieder eines buchen.
So verbrachten wir zwei wunderschöne Wochen auf der "Silente" ... und haben ein paar nette Geschichten zusätzlich aus dem Urlaub mit heimgebracht ;-)